VW-Belegschaftsspende unterstützt Gifhorner Hospizhaus mit 70.000 Euro
Insgesamt mehr als 440.000 Euro für 30 Einrichtungen in der Region
Mehr als 440.000 Euro kamen im Jahr 2022 im Rahmen der Volkswagen-Belegschaftsspende zusammen. Das ist gerade angesichts der zusätzlich laufenden Ukraine-Spendenaktion ein fantastisches Ergebnis. In den kommenden Wochen und Monaten kommt diese Summe insgesamt 30 sozialen Institutionen in der Region zugute. Den Auftakt machte am Donnerstag eine Spendenübergabe an die Hospiz Stiftung für den Landkreis Gifhorn. Die Einrichtung erhielt 75.000 Euro für ihr jüngst eröffnetes Hospizhaus.
„Wir sind sehr dankbar für die anhaltende Unterstützung unserer Arbeit durch die VW-Belegschaft. Ohne ein solches Engagement wäre unser Haus nicht zu bewerkstelligen gewesen“, sagte Alexander Michel, Vorstand der Hospiz Stiftung. Das Hospizhauses mit palliativem Zentrum verfügt über zunächst acht Gästebetten. Es wurde im September 2022 in der Lindenstraße in Gifhorn eröffnet, also sehr zentral im Ort.
Betriebsrat Gunter Wachholz war als Vorsitzender des Sozialausschusses im Werk Wolfsburg vor Ort. Gemeinsam mit dem Unternehmen, in Gifhorn vertreten durch Sabine Schönberg (Personalleitung Service Factory und VW Kraftwerk GmbH & Inklusionsbeauftragte Standort Wolfsburg), berät der Sozialausschuss Jahr für Jahr über die Spendenempfänger aus dem Kreis der Antragsteller.
Gunter Wachholz: „Der stattliche Betrag von insgesamt 75.000 Euro kommt nicht von ungefähr. Die Hospizstiftung hat mehr als sieben Millionen Euro in den Neubau investiert, in dem Menschen aus der Region würdevoll auf ihrem letzten Weg begleitet werden. Die Unterstützung ist für uns und unsere Belegschaft Ehrensache.“ Die ursprünglich beantragten 70.000 Euro (siehe Foto) wurden gewährt. Darüber hinaus wurden weitere 5000 Euro aus den Restmitteln zusätzlich ausgeschüttet. Somit ergibt sich eine Gesamtsumme von 75.000 Euro. Schon im Vorjahr waren 50.000 Euro aus der Belegschaftsstiftung in das Projekt geflossen.
Sabine Schönberg ergänzt: „Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hospizhaus leisten großartige Arbeit. Das erleben wir ja nicht zuletzt in Wolfsburg, wo der Verein Hospizarbeit Region Wolfsburg mit seinen Angeboten einen ganz hervorragenden Ruf genießt.“
Die VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo blickt auf die Gesamtspendensumme von mehr als 440.000 Euro. „Wir dürfen eines nicht vergessen: Die VW-Belegschaft hat sich auch für überregionale Projekte sehr stark gemacht, vor allem war Hilfe für die Ukraine angeht, aktuell die wichtige Aktion ‚Wärme spenden für die Ukraine‘. Und trotzdem spendeten sie auch so viel Geld für die Belegschaftsspende, also für Einrichtungen direkt vor unserer Haustür. Ich danke allen, die helfen, von ganzem Herzen.“
„Hospizhaus Gifhorn“ feierlich eröffnet
Zwei Jahre nach dem Spatenstich ist das Gebäude für 7,3 Millionen Euro fertig – der Weg bis dahin war steinig
Daniela König
Gifhorn Ganze zehn Jahre sollte es dauern, bis aus der Idee eines eigenen Hospizes für Sterbenskranke im Landkreis Gifhorn Realität wurde. Am Freitag war der langersehnte Tag endlich gekommen: Das 7,3 Millionen-Projekt unter dem Titel „Hospizhaus Gifhorn“ wurde eröffnet.
Alexander Michel, Vorstandsvorsitzender der Hospiz-Stiftung Gifhorn, steht im Raum der Stille. Daniela König
Bis zu zwölf Gäste können an der Lindenstraße mit Blick auf die Aller ihre verbleibende Lebenszeit in Würde und Frieden verbringen – in einem Haus, das den eigenen vier Wänden gleichkommen soll. „Wir können kein Zuhause sein, aber versuchen, dieses Gefühl zu vermitteln und zu leben“, brachte es Bettina Tews-Harms bei der feierlichen Eröffnung mit zahlreichen geladenen Gästen und Unterstützern auf den Punkt. Gemeinsam mit Dr. Wigand von Laffert bildet sie das Geschäftsführerduo der Hospizhaus Gifhorn GmbH, die das Hospiz betreibt.
Das neue Hospizhaus Gifhorn in der Lindenstraße wurde am 16. September offiziell eingeweiht. Der Terrassenbereich reicht um das gesamte Gebäude. Daniela König
Bis zum späten Vorabend wurde in dem nagelneuen Gebäude noch geklebt, geschraubt, aufgeräumt und saubergemacht. Zwar gibt es noch eine kleine Liste, die Generalunternehmer Heiko Mennenga abarbeiten muss, doch das ist das geringste Problem im Vergleich zu dem, was in all den Jahren an Hürden genommen werden mussten. Sorgenfalten hatte der gesamte Prozess allen beteiligten Akteuren schon genug bereitet. „Es gab Momente, in denen wir nicht mehr geglaubt haben, dass es noch Wirklichkeit wird“, sagte Sylvia Pfannschmidt als Vorsitzende des Kuratoriums der Hospiz-Stiftung Gifhorn.
Im Kaminzimmer lodert zwar kein echtes Feuer, aber es sieht täuschend echt aus. Daniela König
Vorstandsvorsitzender Alexander Michel skizzierte die Anfänge, als Palliativmediziner Dr. Jörg Dreyer vorschlug, ein eigenes Haus nach Gifhorn zu holen. Richtig abenteuerlich wurde es, als ein Grundstück gefunden werden sollte. Sieben Bauplätze waren innerhalb von fünf Jahren geprüft worden – und immer wieder hakte es am Preis, der Größe oder an den Nachbarn. Als Michel schon ans Aufgeben dachte, kamen GWG-Chef Andreas Otto und Bürgermeister Matthias Nerlich plötzlich mit einem neuen Areal um die Ecke: Das 3200 Quadratmeter große Gartengrundstück neben der Landhausvilla in der Lindenstraße.
Im Juni 2018 erhielten Bettina Tews-Harms und Dr. Wigand von Laffert den Zuschlag als neue Betreiber – ausgewählt aus fünf Bewerbern. „Ich bin aus Leidenschaft Palliativmediziner“, so Dr. von Laffert. Es sei ihm wichtig, Menschen zu betreuen und ihnen Ängste zu nehmen. „Das können wir hier in einem idealen Umfeld tun.“ Gemeinsam mit zunächst zwei weiteren Ärzten werde er jeden Tag Visite im Hospiz machen, versprach er.
Bau-, Boden-, Überschwemmungsgebiet- und Kriegswaffengutachten, Denkmal- und Brandschutzauflagen – die Stiftung musste etliches berücksichtigen. Als die Baugenehmigung endlich kam, bremste Corona den Start aus. Im Oktober 2020 erfolgte der Spatenstich, ein Jahr später das Richtfest. Die Kosten stiegen von 6,5 Millionen auf 7,3 Millionen Euro. Lieferschwierigkeiten beim Material machte den Handwerkern zu schaffen, berichtete Mennenga über die „große Baustelle mit vielen Herausforderungen.“
Neben den zwölf Gästezimmer hat das Hospiz jetzt einen Raum der Stille, ein Spielzimmer, für das auch unsere Leser im Rahmen der Aktion „Goldenes Herz“ gespendet hatten, Aufenthaltsräume und vieles mehr. Durch eine Architektur, die viel Lichteinfall und Offenheit ermöglicht, habe man dem „bedrückenden Gefühl“, dass das Lebensende greifbar wird, etwas entgegen setzen wollen. Sechs Jahre hatte Architektin Andrea Geister-Herbolzheimer den Weg bis zur baureifen Planung begleitet. „Die Umwege habe sich gelohnt“, sagte sie.
Etliche örtliche Unternehmen, Geschäfts- und Privatleute sowie weitere Institutionen hatten Geld gespendet, darunter der anonyme Wohltäter, der der Stiftung allein 100.000 Euro bescherte. „Wir müssen aber jedes Jahr 150.000 bis 250.000 Euro Spenden generieren, damit das Hospiz bei voller Belegung funktionieren kann“, betonte Michel die Notwendigkeit weiterer Geldmittel.
17.09.2022 Gifhorner Rundschau
„Unser Projekt, ein Haus für ein würdevolles und von Achtsamkeit geprägtes Leben bis zuletzt‘ ist Realität geworden. Der Bedarf an stationären Hospizplätzen steigt ständig, deshalb werden wir mit dem Bau des Hospizhauses in der Stadt Gifhorn die Versorgungslücke im Landkreis schließen. Damit sichern wir den Hospizgästen und deren An- und Zugehörigen eine wohnortnahe Betreuung und Versorgung in einem bekannten Umfeld. Es ist aber nicht nur ein Hospizhaus in einer schönen Innenstadtlage entstanden, sondern auch ein palliatives Zentrum für alle Belange der ambulanten und stationären palliativmedizinischen und der hospizlichen Versorgung.“
Alexander Michel,
Vorstand Hospizstiftung
Bitte besuchen sie die neue Seite des Hospizhauses:
Hospizhaus Gifhorn - Das Palliativangebot im Herzen von Gifhorn
Pressetermin am 15. Juni 2022
Es gilt das gesprochene Wort
Unternehmer Volker Holicki spendet für den Bau des Hospizes
Große Freude und strahlende Gesichter zeigten Reinhard Jung und Alexander Michel vom Vorstand der Hospiz Stiftung für den Landkreis Gifhorn, als der Geschäftsführer Volker Holicki von der Fa. Elektro Ohlhoff in Gifhorn eine Spende in Höhe von 2.500,00 Euro überbringt.
Wie kam es dazu?
„Ich habe meinen 50. Geburtstag gefeiert und auf Geschenke verzichtet. Meine Gäste habe ich gebeten, statt Geschenke Geld für den Bau des Hospizes zu spenden. Ich finde es wichtig, dass ein solches Haus und Angebot in Gifhorn entsteht“, berichtet Volker Holicki und ergänzt, dass er die Spendensumme großzügig auf 2.500 Euro aufgerundet hat.
„Diese Spende ist ein wichtiger Beitrag für das Gelingen unseres Projektes“, stellt Alexander Michel, Vors. Vorstand der Stiftung zufrieden fest. Michel weiter: „Damit ein ‚Haus für ein würdevolles Leben bis zuletzt‘ entstehen kann und eine solide finanzielle Grundlage hat, sind wir immer noch auf weitere Spenden angewiesen.“
Es entsteht ein palliatives Zentrum für die Bürger*innen der Stadt und des Landkreises Gifhorn mit den Angeboten der bisherigen ambulanten Dienste (Hospizarbeit Gifhorn e.V. und Palliativnetz Gifhorn e.V.), Schulungs- und Veranstaltungsräumen und das stationäre Hospiz mit 8 bis 12 Gästezimmern.
Die Baumaßnahmen schreiten zügig voran und liegen voll im Zeitplan.
Die Entwicklung der Gesamtbaukosten sind natürlich von der angespannten Baukostenentwicklung und den Lieferschwierigkeiten gekennzeichnet
„Wir konnten einige Einsparungen umsetzen, die jedoch von Materialkostensteigerungen und Mehrleistungen beeinflusst sind. Wir gehen derzeit davon aus, dass wir die Gesamtkosten des Projektes in Höhe von 7,3 Mio. Euro halten können“, stellt Vorstandsmitglied Reinhard Jung zufrieden fest. Bauherr und Generalunternehmer wollen die Baumaßnahmen bis Ende Juli 2022 beenden.
Im Anschluss wird die gesamte Betriebseinrichtung geliefert und eingebaut. Die Datenverarbeitung und die Kommunikationstechnik müssen funktionsfähig sein.
In diesem Zeitraum werden auch die Hospizarbeit Gifhorn e. V. und das Palliativnetz Gifhorn e.V. sowie die Hospiz Stiftung ihre Büroräume beziehen.
„Am 16. September 2022 ist die offizielle Einweihung und am Wochenende 17./18.09.2022 sind Tage der offenen Tür für die interessierte Bevölkerung geplant“, erklärt Alexander Michel die aktuelle Planung.
Dann startet der offizielle Betrieb des Hospizes zum 01.10.2022.“
Weitere Informationen findet man auf www.hospiz-gifhorn.de
Spenden bitte an DE81 2695 1311 0161 4508 61
SPENDE FÜR HOSPIZBAU
LSW UNTERSTÜTZT DIE HOSPIZ STIFTUNG FÜR DEN LANDKREIS GIFHORN MIT 2.000 EURO
„Ein Hospiz ist mehr als ein Ort, es steht für eine Haltung. Es ist geprägt durch eine Atmosphäre, die durch ihren familiären Charakter den Bewohnern Wärme, Geborgenheit und Sicherheit gibt“, sagt Alexander Michel, Vorsitzender des Vorstands der Hospiz Stiftung für den Landkreis Gifhorn. Das Hospizhaus an der Lindenstraße feierte im November 2021 Richtfest und steht nun auf der Zielgeraden: Im Sommer 2022 soll es fertiggestellt und eingeweiht werden. „Die Realisierung eines solchen Projektes erfordert viele engagierte Menschen mit viel Enthusiasmus und einen langen Atem. Diese wichtige gesellschaftliche Arbeit honorieren wir gern 2.000 Euro“, so LSW-Geschäftsführerin Sybille Schönbach, die gemeinsam mit LSW-Geschäftsführer Dr. Frank Kästner die Spende überreichte. Zur Verwirklichung dieser Idee wurde im Dezember 2013 die Hospiz Stiftung Landkreis Gifhorn gegründet, deren Mitstreiter*innen kontinuierlich und mit vollem Einsatz die Hospiz-Idee vorangetrieben haben. Die Spendenübergabe fand nun direkt auf der Baustelle des neuen Objektes statt, um sich vor Ort vom zügigen Baufortschritt zu überzeugen. „Der Standort des neuen Hospizbaus ist zentral in der Stadt und setzt auch so ein Zeichen in der Öffentlichkeit, dass das Sterben unwiderruflicher Teil des Lebens ist“, sagt Dr. Frank Kästner.
Dr. med. Magarete Oelke-Hofmann vom Hospiz Stiftungs-Vorstand (l.) und Alexander Michel nahmen die Spende auf der Baustelle des neuen Hospizhauses in Gifhorn von Sybille Schönbach und Dr. Frank Kästner (r.) in Empfang.
Das neue Hospizhaus ist mit rund 6,5 Millionen Euro projektiert, dies bedeutete einen riesigen finanziellen Kraftakt. „Wir sind stolz, die einstige Idee in die Realität umgesetzt zu haben“, so Michel und weiter: „Wir bedanken uns bei allen Unterstützenden, die bereits umfangreich dieses Projekt unterstützt haben, doch werden weiterhin dringend Spenden benötigt.“ Weitere umfangreiche Informationen zur Hospiz Stiftung im Landkreis Gifhorn und zum neuen Hospizhaus finden Interessierte online unter: www.hospiz-gifhorn.de.
Gifhorn, 4. März 2022
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