Die Feuerwehr spendet 5500 Euro für den Hospiz-Bau
Das erfolgreiche Benefizkonzert wird möglicherweise vom Meiner Gemeindezentrum in die Gifhorner Stadthalle verlegt.
Reiner Albring
Gifhorn Jede Spende hilft sehr. Daraus machte Alexander Michel, Vorsitzender der Hospiz-Stiftung, auch überhaupt keinen Hehl, denn der Neubau eines Hospizhauses für den Landkreis Gifhorn benötigt jede Menge finanzielle Unterstützung.
Und die hatten die Feuerwehrleute Bernd Wilmer, Hartmut Blötz, Thomas Krok sowie Heike und May-Britt Holler beim Besuch im Steinweg im Gepäck. Einen Spendenscheck in Höhe von 5500 Euro hatte nämlich das erste Benefizkonzert der Feuerwehr-Musiker gezeitigt.
„Darüber haben wir uns vom Vorstand sehr erfreut. Die Spende passt genau in unsere augenblickliche Situation, wir wollen ja im Frühjahr anfangen zu bauen. Derzeit warten wir noch auf die Baugenehmigung. Und uns fehlen noch viele Spenden“, sagte Michel.
Um die der Feuerwehr braucht er sich nicht mehr zu sorgen, denn die war pünktlich zur Scheckübergabe am Montag auf dem Konto eingegangen.
Der Vorsitzende der Hospiz Stiftung, Alexander Michel (links), nahm von den Vertretern der Feuerwehr den Scheck entgegen. Reiner Albring
Aufgegangen war auch die Idee, mit einem Konzert der Feuerwehr-Musiker Gutes zu tun: Rund 400 Besucher füllten das Meiner Gemeindezentrum, „die alle hellauf begeistert waren“, wie Krok lachend berichtete. Initiator war Bernd Wilmer aus Vordorf, seines Zeichens Landesausbildungskoordinator für den Fachbereich Musik, Kreisstabsführer im Landkreis Gifhorn und Dirigent des Musikzuges Meine, ergänzte: „Wir wollten auch Werbung für das Hospiz machen.“
Das gelang den rund 60 Musikern außerordentlich gut und lässt Wilmer auf weitere Benefizkonzerte hoffen: „Die Idee ist, es alle zwei Jahre immer am Samstag vor dem Totensonntag stattfinden zu lassen. Ich könnte mir vorstellen und bin guter Dinge, dass die Stadthalle dafür ein guter Ort ist.“
GR 15.01.2020
Spenden Sie für Gifhorner Hospiz!
Die Hospiz-Stiftung Gifhorn errichtet für 6,1 Millionen Euro einen Neubau für zwölf Gäste.
Daniela König
Gifhorn Ein Ort, an dem sterbenskranke Menschen zur Ruhe finden, sich geborgen fühlen, ihre verbleibende Lebenszeit mit ihren Familien verbringen können. Ein Ort, an dem sie medizinisch rundum versorgt werden. Ein Ort, an dem Angehörige eine zentrale Beratungsadresse haben, an dem Mitarbeiter der Hospiz-Stiftung, Hospizarbeit Gifhorn und des Palliativnetzes in ihren Büros Ansprechpartner sind.
All das soll das geplante Hospiz an der Gifhorner Lindenstraße direkt an der Aller vereinen. Um die Idee des ehemaligen Palliativmediziners Jörg Dreyer zu realisieren, hatte der Groß Oesinger zusammen mit Vertretern der evangelischen und katholischen Kirche, Stadt und Landkreis, Palliativnetz Gifhorn, Hospizarbeit Gifhorn und mit Unterstützung der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg die Hospiz-Stiftung Gifhorn ins Leben gerufen.
Alexander Michel (von links), Reinhard Jung und Ulrich Gasa vom Vorstand der Hospiz-Stiftung Gifhorn zeigen das Modell des geplanten Hospizhauses. Daniela König
Für 6,1 Millionen Euro soll ein Haus entstehen, das zunächst mit acht Plätzen startet. Ohne bauliche Veränderungen lassen sie sich problemlos auf zwölf Plätze erweitern. Und so soll es konkret aussehen: Im Erdgeschoss angesiedelt sind Büroräume der Ehrenamtlichen, die sich mit palliativen und hospizlichen Aufgaben befassen. Besprechungsräume, ein Kaminzimmer, ein Küchen- sowie Essensbereich, mehrere Lager- und Mehrzweckräume sowie eine Terrasse mit Blick auf die Aller runden das Bild ab. Ein Raum der Stille soll als Rückzugsort dienen, um sich gemeinsamen zu verabschieden, Gespräche mit dem Pastor für eine Andacht zu führen oder einen Gesprächskreis für die Trauerbegleitung abzuhalten.
Auch an die Kleinsten ist mit einem Spielzimmer gedacht. „Es soll kindgerecht eingerichtet werden“, sagt Vorstandsvorsitzender und Gründungsmitglied Alexander Michel. Denkbar wäre auch, dass Ehrenamtliche die Betreuung in der Spielecke übernehmen. Dort sollen die Kinder, deren Familienmitglieder an einer unheilbaren Krankheit leiden, auf andere Gedanken kommen.
Im Obergeschoss befinden sich die zwischen 21 und 25 Quadratmeter großen Zimmer der Gäste. Ein Durchgang trennt ein separates, geräumiges Familienzimmer in zwei Räume: einen für den sterbenskranken Gast, einen mit einem Bett für den Ehepartner oder andere Angehörige, wenn der Abschied naht. Auf derselben Etage liegt die Einsatzzentrale der Krankenschwestern, Mediziner und Ärzte. Ein großer Gemeinschaftsraum lädt zum Verweilen ein. Eine Klimaanlage nach neuesten energetischen Standards sorgt für gute Durchlüftung.
„Das Hospiz soll familiengerecht sein, damit man die schwere Zeit zusammen als Familie durchsteht“, betont Vorstandsmitglied Ulrich Gasa. Denkbar wäre auch, das Hospiz zugänglich für Schulklassen zu machen, wie es in anderen Hospizen schon Praxis sei. Michel: „Es soll ein offenes Haus sein für alle.“
Um die 6,1 Millionen Euro aufbringen zu können, ist der Vorstand dringend auf Spenden angewiesen. Bei einem Kapital von 1,7 Millionen Euro will die Hospiz-Stiftung in die Finanzierung gehen. Aber: „Dazu fehlen noch 500.000 Euro.“ Erfahrungsgemäß sei die Spendenbereitschaft größer, wenn das Projekt greifbar ist – sprich: wenn gebaut wird. Doch noch steht die Baugenehmigung der Stadt Gifhorn aus. Die Hospiz-Stiftung hofft trotzdem, im Frühjahr den Spatenstich machen zu können, so dass das Haus 2021 bezugsfertig wäre. „Jede Kleinspende ist uns lieb und hilfreich.“ Und eines sei klar: Eines Tages auf ein Hospiz angewiesen zu sein – „so etwas kann jedem passieren.“
GR 15.01.2020
10 000-Euro-Spende für das Hospiz
Lions Club Südheide stellt Geld aus Bücher- und Kartoffelpuffer-Verkauf bereit – Generalunternehmer soll Projekt umsetzen
Von Uwe Stadtlich
Gifhorn. Erneut stellt der Lions Club Südheide eine Spende für den Bau des Hospizes bereit. Die 10 000 Euro stammen aus dem Verkaufserlös von zwei Büchermärkten und der Kartoffelpuffer-Aktion auf dem Schlossmarkt. Die Stiftung kann das Geld gut gebrauchen: Schon im Frühjahr 2020 – vermutlich im Mai – sollen die Arbeiten für das Hospiz starten.
Lions-Präsidentin Karin Vollmer, Claudia Hopp und Ricardo Alvarado überreichten den Spendenscheck am Donnerstagnachmittag im Rathaus an Alexander Michel und Ulrich Gasa vom Vorstand der Hospiz-Stiftung. Der Lions-Club habe schon bei seiner Gründung im Jahr 2011 entschieden, Erlöse aus seinen Aktivitäten für Seniorenprojekte und die Hospizbewegung zur Verfügung zu stellen, erinnerte Vollmer.
Tausende von Büchern hatten die Lions im Frühjahr und Herbst 2019 im Foyer des Real-Marktes zum Verkauf angeboten. „Das Interesse war erneut riesig – Krimis, Romane und Kinderbücher waren der Renner“, berichtet Alvarado. Derzeit würden die Lions jedoch keine Bücherspenden mehr annehmen. „Unser Lager in der früheren Bundespolizei-Unterkunft ist voll“, weiß Hopp. Überschüssige Bücher verkaufe der Club an einen Händler, um auch diese Einnahmen für einen guten Zweck zu spenden.
Lions spenden für das Hospiz: Die Stiftung kündigt den Baustart für Frühjahr 2020 an. Die Kosten liegen bei 6,1 Millionen Euro.Uwe Stadtlich
Michel und Gasa freuten sich über die Riesen-Spende, die das 6,1-Millionen-Euro-Projekt einen weiteren Schritt voran bringt. „Sie kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, da wir uns in der Schlussphase der Ausführungsplanungen für den Neubau befinden“, so Michel. Er hoffe darauf, dass die Stadt schon demnächst eine Baugenehmigung – möglicherweise auch unter Auflagen – für das Projekt erteile.“
„Alle Beteiligten arbeiten schon seit Wochen intensiv an vielen Detailfragen, der Raumgestaltung, Einrichtung und der Raumfunktionalität“, erläuterte Michel. Spätestens Ende Januar würde „alles ausschreibungsreif“ auf dem Tisch liegen, dann könnte die Stiftung auch Gespräche mit einem Generalunternehmer führen. „Wir stehen also in den Startlöchern, sind jedoch weiterhin auf Spenden angewiesen“, bittet Michel die Gifhornerinnen und Gifhorner um Unterstützung. Die Bankverbindung der Hospizstiftung für den Landkreis Gifhorn: Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, IBAN: DE 81 2695 1311 0161 4508 61, BIC: NOLADE21GFW. Weitere Infos finden Interessierte unter www.hospiz-gifhorn.de.
AZ 06.12.2019
Benefizkonzert für das Hospiz
Barocke Musik in St. Bernward
Von Mette Engel
Gifhorn. Am vergangenen Mittwoch wurde in der St. Bernward Kirche ehrenamtlich musiziert. Mit Querflöte, Violine und Violincello spielten Katharina Fröhlich, Roger Burmeister und Jutta Gevecke Stücke von Henry Purcell, Franz Danzi, Francois Devienne und noch vielen mehr. Der Eintritt war frei, jedoch wurde um Spenden gebeten für die Hospiz Stiftung Gifhorn.
Barocke Vielfalt fürs Hospiz: Roger Burmeister (v.l.), Katharina Fröhlich und Jutta Gevecke musizierten.Foto: Mette Engel
Das Kapital für den Bau und die Einrichtung des Hospizhauses, geplant in der Gifhorner Lindenstraße direkt an der Aller, sammelt die Stiftung nur allein durch Spenden und andere Zuwendungen. Somit ist sie auf die Unterstützung der Bürger sowie die hier ansässigen Unternehmen und sonstigen Institutionen angewiesen. Das Hospizhaus bietet eine würdevolle Sterbephase und dabei liebevolle Begleitung und Betreuung. Für die heutige Gesellschaft ist dies eine große Herausforderung, der sich nicht alle Familien stellen möchten.
Da die St. Bernward Kirche Kontakt zur Hospiz Stiftung hat, stellte diese für das Benefizkonzert ihre Räume zur Verfügung. Das Trio, welches unter dem Titel „Barocke Vielfalt“ für Musik gesorgt hat, ist seit mindestens 15 Jahren in Hankensbüttel musikalisch tätig. „Wir machen viel Kirchenmusik zusammen und sind auch schon in Klöstern aufgetreten“, erklärte Jutta Gevecke.
AZ 01.11.2019
Hinweis: Die Zuhörer haben 811,40 € gespendet, Dieses wurde zu gleichen Teilen zwischen der Hospizarbeit und der Hospiz Stiftung aufgeteilt. Wir danken den Spendern.
Bauantrag für Hospizhaus in Gifhorn eingereicht
Gifhorn. Jetzt muss die Stadt das Projekt, das insgesamt 6,1 Millionen Euro kosten wird, prüfen und genehmigen. Der Hospiz Stiftung fehlt noch massig Geld.
Daniela König
Als Matthias Nerlich 2011 frisch zum Bürgermeister gewählt wurde, sah er schon die Notwendigkeit eines Hospizhauses für die Stadt Gifhorn. „Ich habe viele böse Mails bekommen, was für einen Quatsch ich da gefordert hätte“, erinnert er sich.
Gut acht Jahre später wird es tatsächlich konkret. Am Dienstag reichte Alexander Michel, Vorstandsvorsitzender der Hospiz Stiftung, den Bauantrag für das geplante Hospizhaus des Landkreises Gifhorn in der Lindenstraße ein. In dem Gebäude im Landhausstil direkt an der Aller werden nicht nur acht stationäre Hospizplätze untergebracht sein, die je nach Bedarf auf zwölf erweitert werden können, sondern auch die Büroräume der ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich für die Hospizarbeit Gifhorn und das Palliativnetz Gifhorn stark machen. So entsteht auf dem 3200 Quadratmeter großen Areal ein palliatives Zentrum für alle Belange der ambulanten und stationären palliativmedizinischen und hospizlichen Versorgung. Auch Hospizhelfer werden in dem Schulungsraum ausgebildet.
„Es hat lange gedauert und viele Gespräche gekostet, aber nun können wir einen Antrag abgeben, der alles beinhaltet“, zeigte sich Michel bei der Übergabe des Papierstapels an die Mitarbeiter des Fachbereichs Bauordnung erleichtert. Die Planung hat Architektin Andrea Geister-Herbholzheimer aus Oldenburg übernommen. „Wir gehen von mindestens einem Jahr Bauzeit aus“, sagte sie. „Der Betreiber rechnet damit, dass wir 2021 starten können“, so Michel, der auf einen Baubeginn im Frühjahr 2020 hofft.
Alexander Michel (vorne rechts), Vorstandsvorsitzender der Hospiz Stiftung, überreichte zusammen mit Architektin Andrea Geister-Herbholzheimer (vorne links) den Bauantrag für das Hospizhaus. Mit dabei: Vorstandsmitglied Reinhard Jung (von hinten rechts), Superintendentin Sylvia Pfannschmidt, Bürgermeister Matthias Nerlich und die Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Bauordnung der Stadt Hedda Möhle sowie Doris Linack (vorne Mitte). Foto: Daniela König
Und zu wann hofft die Stadt, eine Genehmigung erteilen zu können? „Ohne in einen Bauantrag geguckt zu haben, ist es schwierig, das zu beurteilen“, mochte Nerlich keine Einschätzung abgeben. Und woher kommt das Geld? Aktuell liegt das Startkapital bei einer Million Euro. „Wir brauchen mindestens die gleiche Summe, um wirklich mit dem Bau starten zu können“, meinte Michel. Allein die Baukosten betragen 4,3 Millionen Euro. Rechnet man Nebenkosten (1 Million) und Grundstücks- sowie Ausstattungskosten (800.000 Euro) hinzu, schwillt der Geldbatzen auf 6,1 Millionen Euro an. „Wir sind dringend auf Spender und Zustifter angewiesen. Wir starten jetzt auch eine Fundraising-Kampagne. Wir hoffen, dass wir das Kapital bis Baubeginn 2020 aufstocken können. Das Kuratorium setzt sich im September zusammen, um zu besprechen, wie die Gesamtfinanzierung gestemmt wird.“ Superintendentin Sylvia Pfannschmidt appelliert an die Bürger, statt Geschenken vielleicht über eine Spende zum Geburtstags oder zur Trauerfeier für das Hospizhaus nachzudenken, in dem sterbenskranken Menschen die letzte Lebenszeit verbringen.
Auch sei man nach dem Austritt von Klaus Gehlfuß aus dem Vorstand auf der Suche nach weiteren Mitstreitern. „Es ist nicht einfach, wir machen das ja alles ehrenamtlich.“
GR 14.08.2019
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